Ortsentwicklungsplan
Rückblick
Da war doch noch was...2020...Ortsentwicklungsplan...
Der Ortsentwicklungsplan (OEK) für Neukirchen und Aventoft (Endbericht 2020) ist ein beschlossener Zukunftsfahrplan für ca. 10 Jahre.
Er soll beantworten:
Wie wollen wir hier wohnen, arbeiten, leben?
Wie bleiben Dorfleben, Naturraum und Tourismus in einem guten Gleichgewicht?
Auslöser waren vor allem:
demografischer Wandel (mehr Ältere, weniger Kinder, Wegzug jüngerer Leute),
der Druck durch Zweit- und Ferienwohnungen,
die Frage nach bezahlbarem Wohnraum für Einheimische,
und gleichzeitig der Schutz der besonderen Landschaft rund um Gotteskoog & Nolde.
Der Plan wurde mit Bürgerbeteiligung erarbeitet (Ortsspaziergänge, Workshops, Abschlussveranstaltung) und von den Gemeinden offiziell verabschiedet.
Zentrales Leitbild
Für beide Gemeinden zusammen gilt:
Neukirchen bleibt ländlicher Zentralort mit Versorgungsfunktion für die Umgebung.
Aventoft ist Grenzort mit besonderer Rolle durch Grenzhandel und Tourismus.
Beide liegen im Vorbehaltsraum Natur & Umwelt und im Entwicklungsraum Tourismus & Erholung – also: Natur schützen, Landschaft erhalten, sanften Tourismus stärken, keine beliebige Vollpflasterung mit Bebauung.
Die Gegend soll unter dem Begriff „Nolde Landschaft“ als besondere Kombination aus Kunst, Kultur und Landschaft vermarktet werden – mit der Nolde-Stiftung als wichtigem Partner.
Wichtige Inhalte & Handlungsfelder
Der Plan ist in mehrere Handlungsfelder gegliedert:
1. Wohnen / Wachstum (v. a. Neukirchen)
Ziel: „ortsangemessene“ Wohnraumentwicklung – also moderates Wachstum, kein Wildwuchs.
Erst Innenentwicklung (Baulücken, vorhandene Potenziale), dann neue Flächen.
Berücksichtigung der schwierigen Baugründe (nasser Boden, Sickerwasserprobleme).
Neue Wohngebiete vor allem westlich der bestehenden Siedlungen (Am Goldenen Ring / Alter Koog), weil dort der Baugrund besser ist.
2. Leben & Gemeinschaft / Ortsmitte & Ortsbild (Neukirchen)
Aufwertung des Hauses der Vereine zu einem richtigen „Campus“ für Vereine, Sport, Feuerwehr usw.
Nachnutzung der ehemaligen dänischen Schule als mögliches Bindeglied zwischen Dorf und Nolde-Stiftung (z. B. Kultur, Tourismus, Begegnung).
Stärkung der Ortsmitte, Treffpunkte, Vereine, soziale Infrastruktur.
3. Gewerbe & Infrastruktur (Neukirchen)
Ausbau eines neuen Gewerbegebiets am Bevertoft, weil das alte in Hesbüll voll ist.
Sicherung der vorhandenen Betriebe und Schaffung von Arbeitsplätzen vor Ort.
Breitband, ÖPNV und Verkehrsanbindung verbessern, u. a. Richtung Klanxbüll/Niebüll.
4. Handlungsfelder in Aventoft
Umgang mit Leerständen (v. a. gewerbliche Gebäude im Ortskern und in Rosenkranz),
Sicherung und Weiterentwicklung des Grenzhandels als wirtschaftliche Basis,
Stärkung von Gemeindehaus, Turnhalle, Spielplätzen und Feuerwehr als zentrale Orte des Dorflebens.
5. Interkommunal: Sanfter Tourismus / „Nolde Landschaft“
Ausbau des Hülltofter Tiefs als Freizeit-, Erholungs- und Veranstaltungsort (u. a. für SKANDALØS).
Entwicklung eines touristischen Gesamtkonzeptes „Nolde Landschaft“ – einheitliches Marketing der Region.
Bessere Wegeführung & Beschilderung: Radwege, Wanderwege, Verbindungen zwischen Museum, Dörfern, Seen und Wald.
6. Interkommunal: Natur & Klima
Der gesamte Bereich um Gotteskoog, Hülltofter Tief, Ruttebüller See, Aventofter Wald wird als ökologisch hoch wertvoll beschrieben.
Ziel: Schutz der Natur, der Vogelschutzgebiete und des Landschaftsbildes, Förderung von „sanften“ Nutzungen (Naturtourismus, Erholung), Flächensparen.
7. Mobilität & Vernetzung
Verbesserung von Rad- und Fußwegen, insbesondere zu touristischen Punkten.
Optimierung des Rufbussystems / ÖPNV-Anbindung.
Wie wird damit gearbeitet?
Es gibt ein Handlungsprogramm mit Maßnahmen und „Schlüsselprojekten“ – z. B. Haus der Vereine, Nachnutzung dänische Schule, Hülltofter Tief, touristisches Gesamtkonzept.
Nach etwa 5 Jahren soll überprüft werden, was umgesetzt ist und was angepasst werden muss (Monitoring).
DER PLAN IST ZWAR KEIN Bebauungsplan, sondern ein politisch beschlossenes Leit- und Strategiedokument, AN DEM SICH SPÄTERE BESCHLÜSSE (z. B. BEBAUUNGSPLAN , FÖRDERANTRÄGE ) ORIENTIEREN SOLLEN .
Ortsentwicklungsplan.pdf