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Fakten - Freiraum Erhalten Wiedingharde/Gotteskoog

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Bürgerinitiative Freiraum Erhalten Wiedingharde/Gotteskoog
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Fakten


Wie es weiterging - die Fortsetzung Faktencheckphase...
Die Anwohner stellten deshalb einen umfangreichen Faktencheck mit 32 Fragen zusammen – sachlich, fundiert und ausschließlich auf offiziellen Quellen basierend.
 
Der Faktencheck deckt auf:
 
 
1. Vier parallele Energieprojekte im Gemeindegebiet
 
Für Neukirchen laufen gleichzeitig vier Verfahren zur Änderung des Flächennutzungsplans (zwei Windparks, zwei Solarparks) – ein massiver Eingriff in Landschaft, Natur und Landwirtschaft.
 
Mehrere davon greifen in Gebiete ein, die der Kreis und die Landesplanung seit Jahren bewusst von Windkraft freihalten.
 
2. Schwere fachliche Bedenken von Kreis und Landesplanung Der Kreis Nordfriesland und die Landesplanung lehnen die Neukirchener Potenzialflächen ab.
 
 
Gründe:
 
Schutz der Noldelandschaft
 
Hoher Wert des charakteristischen Kulturlandschaftsraumes
 
Bedeutender Lebensraum für Wiesenvögel, Seeadler, Gänse, Singschwäne
 
Gefahr der Zerschneidung einer bislang unverbauten Landschaft
 
Ausreichend konfliktfreiere Flächen im restlichen Kreis verfügbar
 
Diese Ablehnungen ignorierte die Gemeinde vollständig.
 
 
3. Belastung für Gemeindestraßen und Infrastruktur
 
Ungeklärt bleibt:
 
 
Welche Schwerlastwege genutzt werden sollen
 
Ob Straßen wie der Revtoftweg das aushalten
 
Wer Schäden bezahlt.
 
Wo Transformatoren, Kabeltrassen und ggf. neue Umspannwerke gebaut werden sollen. Wer das alles bezahlen soll.
 
 
4. Netzengpässe – Strom möglicherweise nicht abführbar
 
 
Der Kreis warnt ausdrücklich:
 
Die 380-kV-Leitung wird nach Anschluss an Dänemark überlastet sein
 
Schon jetzt gibt es keine freien Netzkapazitäten
 
Trotzdem wurde ein Windpark als wirtschaftliches Projekt dargestellt.
 
 
5. Wirtschaftliche Risiken und fehlende Garantien
 
 
Es gibt keine:
 
verbindlichen Beteiligungszusagen
 
Vertragsentwürfe
 
Aussagen zu erwartbaren Renditen
 
Absicherung gegen Totalausfälle
 
Garantien, dass Betreiberbetriebe ihren Sitz in Neukirchen behalten
 
 
Die Gemeinde selbst hat keine Zahlen genannt, auf denen ihr Versprechen der Gewinne für die Bürger basiert.
 
 
Der Faktencheck zeigt:
 
Realistisch könnte die Gemeinde nur 25–35.000 € pro Jahr behalten – bei gleichzeitig hohen Risiken für Grundstückswerte, Bodenpreise und Tourismus.
 
 
6. Auswirkungen auf Natur, Immobilien, Landwirtschaft und Tourismus
 
 
Der Ausbau würde:
 
Landwirtschaftliche Nutzflächen dauerhaft reduzieren
 
Pacht- und Kaufpreise für Land erhöhen
 
die Noldelandschaft zerstören
 
touristische Attraktivität mindern
 
Wohnimmobilien im Außenbereich abwerten
 
Diese Aspekte hat die Gemeinde nicht abgewogen.
 
 
7. Artenschutz – hohe Konflikte
 
Die Gutachten belegen:
 
Seeadlerhorst, Großvögel, Bodenbrüter und Futterflächen in kritischer Distanz zu den Flächen der Anlagen
 
Wiesenvogelvorkommen direkt an den Solarflächen
 
Rast- und Nahrungsflächen streng geschützter Arten
 
Auch hier fehlen Antworten der Gemeinde
 
 
8. Die zentrale Frage: Warum ignoriert die Gemeinde alle Warnungen?
 
 
Sowohl der Kreis als auch die Landesplanung lehnen die Flächen aus fachlichen Gründen ab.
 
Die Gemeinde begründet ihre Entscheidung dagegen mit wirtschaftlichen Hoffnungen, die weder belegt noch realistisch sind.
 


Ortsentwicklungsplan 2020 v.s. Windpark...
1. Leitbild damals: Natur, Landschaft, „Nolde-Landschaft“ schützen

Im Ortsentwicklungsplan 2020 steht klar:

Neukirchen und Aventoft liegen im Vorbehaltsraum Natur & Umwelt und im Entwicklungsraum Tourismus & Erholung.

Die Region soll als „Nolde Landschaft“ mit ihrer besonderen Kulturlandschaft, Weite und Geschichte profilbildend sein.

Ziel: Landschaft und Natur schützen, sanften Tourismus stärken, Flächen sparen.
Heute dagegen:
Genau in diesem sensiblen Landschaftsraum – zwischen Bahnlinie, Gotteskoogsee und dänischer Grenze – soll ein industrieller Windpark entstehen.
Statt „Nolde-Landschaft“ und sanftem Tourismus dominieren dann 200–250 m hohe Anlagen, technische Infrastruktur und Bauverkehr.

👉 Widerspruch:
Was 2020 als schützenswerte Kulturlandschaft beschrieben wurde, soll 2025 zum Windindustriegebiet werden.
2. Ziel damals: Sanfter Tourismus & Erholung

Der Plan setzt deutlich auf:

Ausbau von Erholungsräumen (Hülltofter Tief, Gotteskoog)
 
bessere Wege, Beschilderung und Angebote für Besucher
 
Nutzung der Landschaft als Ruhe- und Erlebnisraum für Einheimische und Gäste.
Heute dagegen:
Die geplanten Windkraftanlagen würden:
 
das Landschaftsbild dominieren,

die touristische Attraktivität der „Nolde-Landschaft“ massiv mindern,

genau jene Weite und Stille zerstören, die im OEK als Stärke hervorgehoben wurde.

👉 Widerspruch:
Man wirbt nach außen mit Ruhe, Weite und Landschaft – und plant zugleich Anlagen, die genau das zerstören.
3. Priorität damals: Innenentwicklung & maßvolle, „ortsangemessene“ Entwicklung

Im Ortsentwicklungsplan heißt es:

erst Innenentwicklung, Baulücken und vorhandene Potenziale nutzen,

dann behutsame Außenentwicklung,
 
und insgesamt eine „ortsangemessene“ Entwicklung.
Heute dagegen:
Die Windparkplanung bedeutet:

eine großflächige, technische Überformung einer bisher freien Landschaft,
 
eine Entwicklung, die mit der bisherigen Dorfstruktur nichts zu tun hat,

neue Konflikte mit Natur-, Arten- und Landschaftsschutz.
👉 Widerspruch:
Von „ortsangemessen“ ist beim Windpark nichts mehr übrig – es ist eine Entwicklung im Maßstab der Energiewirtschaft, nicht der Ortsentwicklung.

4. Anspruch damals: Beteiligung & gemeinsame Leitlinie

Der OEP wurde mit Bürgerbeteiligung erarbeitet und als gemeinsame Grundlage für die Zukunft beschlossen.
Er sollte als Richtlinie dienen, an der sich spätere Entscheidungen orientieren.
Heute dagegen:

Die aktuelle Windparkplanung läuft quer zu den Leitlinien des OEP.

Die Hinweise zu Landschaft, Tourismus und Natur werden faktisch ignoriert.
Viele Bürger fühlen sich übergangen, obwohl der OEP. vorgibt, genau das zu vermeiden.

👉 Widerspruch:
Die Gemeinde beruft sich auf den Ortsentwicklungsplan, wenn es passt – und blendet ihn aus, wenn er der Windparkplanung im Weg steht.

Situation der WEA Pläne in Humptrup, Stand November 2025
. Bürgerwindpark Humptrup  GmbH & Co. KG und
 
. Windpark an der Schlage GbR
 
Die beiden Gesellschaften planen eine enge Zusammenarbeit durch einen Kooperationsvertrag
 
Geplant ist nach heutigem Stand die Errichtung von 6 Windkraftanlagen insgesamt, wobei nur der Bürgerwindpark Humptrup den Bürgern eine Beteiligungsmöglichkeit von 50% an deren Windmühlen in Aussicht stellt.
 
Die Gemeindevertretung hat im Januar 2024 die Einleitung des Bauleitplanverfahrens beschlossen und den Aufstellungsbeschluss zur 12. Änderung des Flächennutzungsplans veröffentlicht, das Planungsbüro GFN ist mit der Planung und Durchführung beauftragt.
 
Es  gibt noch keinen Entwurfs-und Veröffentlichungsbeschluss, dieser ist zu erwarten im Januar/Februar 2026. Im Rahmen dieser öffentlichen Auslegung können Bürger zu den Plänen Stellung nehmen.


Warum das geplante Windgebiet aus Sicht des Landes im letzten Entwurf ungeeignet ist...
1. Es liegt direkt zwischen mehreren Schutzgebieten
 
Das Gebiet befindet sich zwischen den 7 Teilgebieten des EU-Vogelschutzgebietes Gotteskoog (SPA DE 1119-401/ EEA-ID DE1119401), Teil des Natura 2000 EU- Netzes von Schutzgebieten. Es liegt im Verbindungskorridor zwischen Gotteskoogsee, Ruttebüller See, Hülltofter Tief und den angrenzenden Grünlandhabitaten – einem zentralen Raum für Rast-, Brut- und Zugvögel.
 
2. Der Biotopverbund würde zerschnitten.
 
Die offene Fläche dient als Flugroute und Nahrungsraum.
 
Windkraftanlagen erzeugen hier einen Barriere- und Trichtereffekt und erhöhen das Kollisionsrisiko erheblich.
 
3. Der Regionalplan sieht den Raum als Natur- und Landschaftsschwerpunkt.
 
Ringsherum befinden sich Vorrang- und Vorbehaltsräume für Natur & Landschaft.
 
Das letzte verbliebene freie Zwischenstück mit Windkraft zu bebauen, widerspricht der Grundlogik der Raumordnung.
 
4. Es entsteht eine unzulässige Kumulationswirkung.
 
Mit bestehenden Windparks im Umkreis würde hier ein geschlossener Windkraftgürtel entstehen – ein Problem, das nach Naturschutz- und UVP-Recht gesondert zu prüfen ist und in sensiblen Räumen regelmäßig zur Ablehnung führt.
 
5. Der letzte offene Landschaftsraum („Noldelandschaft“) würde zerstört.
 
Das Gebiet ist zentral für das Landschaftsbild, den Tourismus und die kulturhistorische Identität.
 
Ein Windpark würde diesen Charakter irreversibel beeinträchtigen.
 
6. Besonders schützenswert, da keinerlei Vorbelastung besteht.
 
Das Gebiet soll freigehalten werden und ist nicht mit Windkraftanlagen zu bebauen. Neuausweisungen sollen im Anschluss an bestehende Windgebiete stattfinden.
 
7. International kulturhistorischer Raum in der Noldelandschaft
 
Der hier befindliche, charakteristische freie Landschaftsraum wird bereits durch vorhandene Windkraftanlagen in der Umgebung massiv gestört. Um diese negative Entwicklung zu begrenzen, sollen Vorranggebiete für Windkraftanlagen hier gänzlich entfallen.



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